Eastern Cape
Hauptstadt: Bhisho
Fläche: 169.952 km²
Einwohner: 6.527.746 (24. Oktober 2007)
Im Südosten der Republik liegt die östliche Kapregion, die eine außerordentliche landschaftliche Vielfalt bietet: vom Ödland der Great Karoo über den Knysna-Wald bis zum fruchtbaren Ackerland zwischen den Ebenen Little Karoo und dem Long Kloof. Die Vegetation ist mit seinen vier Typen sehr abwechslungsreich. Es gibt sowohl subtropische Wälder als auch Fynbos-Vegetation, Graslandschaften und Dornbusch-Savanne. Bei Hogsback und im Tsitsikamma Nationalpark findet man die immergrünen Wälder. Im Vergleich zum West-Kap ist das Ost-Kap eine weitgehend unerschlossene Region mit 6.6 Mio. Einwohnern, ein großer Teil (85%) davon Xhosa. Aus dem Ost-Kap stammen wichtige Persönlichkeiten der Anti-Apartheidbewergung, wie Thabo Mbeki und Nelson Mandela. Durch die Vereinigung mit den Homelands bietet die Provinz viel afrikanische Kultur. Die größte Stadt der Provinz und neben East London wichtigster Industriestandort ist Port Elizabeth. Dort und in Umtata liegen die einzigen Flughäfen der Region.
Da die ehemaligen Homelands Transkei und Ciskei in die Provinz eingegliedert wurden und weil sich im Ostkap keine nennenswerten Bodenschätze befinden, hat die Provinz mit großer Armut zu kämpfen. Der größte Schatz ist die über weite Strecken noch unberührte Naturlandschaft. Die grandiose Küstenregion am Indischen Ozean zwischen Port Alfred und dem Tsitsikamma Nationalpark mit seinen idealen Möglichkeiten zur Wildtierbeobachtung zählt zu den schönsten des Landes. Die Große Karoo mit ihrer endlosen Weite vermittelt noch immer das Empfinden unberührter Natur. Die Wild Coast mit ihren wunderschönen Wanderwegen ist wildromantisch und verspricht Abenteuer und menschenleere weiße Sandstrände, die ideale Möglichkeiten zum Sonnenbaden und Wellenreiten bieten.
Dahinter erheben sich die Berge der der Amatola Mountains und die ländlichen Gebiete der ehemaligen Homelands Ciskei und Transkei. Geschichtsträchtig präsentieren sich Port Elizabeth, Grahamstown mit seinen sanft gewellten Hügel und Graaf-Reinet. Die Drakensberge der Eastern Cape Province gelten als Geheimtipp für Wanderfreunde und der Addo Elephant National Park ist einer der interessantesten des Landes. Zum Eastern Cape zählen außerdem die Prinz-Edward-Inseln im Indischen Ozean.
Port Elizabeth bildet mit seinem Hafen den wirtschaftlichen Mittelpunkt der Provinz Ostkap. Die Stadt ist auch Schwerpunkt der südafrikanischen Autoindustrie und wird das „Detroit Südafrikas“ genannt. Der Flughafen von Port Elizabeth wurde 2004 modernisiert und erweitert, um bis zu zwei Millionen Passagiere jährlich abfertigen zu können. Da Port Elizabeth noch keine eigene Zollabfertigung hat, müssen internationale Passagiere in Johannesburg oder Kapstadt umsteigen. Für die Fußball-WM 2010 wurde die Startbahn weiter ausgebaut, um den Flughafen direkt aus Europa und Übersee anfliegen zu können. Hier gibt es ein reges kulturelles Leben; im Opera House werden Ballett-, Opern-, Musik- und Theaterproduktionen aufgeführt, und das Mannville Open Air Theatre im St. George’s Park ist für seine Shakespeare-Inszenierungen bekannt. An den Stränden der Stadt kann man zahlreiche Wassersportarten ausüben. Port Elizabeth hat sich den Slogan „The Friendly City“ auf die Fahnen geschrieben, was von den Bürgern auch tatsächlich gelebt wird. Einen Überblick über die Stadt kann man sich vom 53 Meter hohen Aussichtsturm Campanile aus verschaffen. Wer nach einem Urlaubsmitbringsel Ausschau hält, kann in Port Elizabeth auf dem bekannten Flohmarkt auf dem Market Square und der City Hall einkaufen.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen der Apple Express (einer der letzten Schmalspurzüge mit Dampflok), der seit 1906 Port Elizabeth mit Loerie am Long Kloof verbindet, die Stadthalle und der Marktplatz sowie das Denkmal von Prester John. An der Küstenpromenade von Humewood befinden sich das Ozeanarium, der Schlangenpark und das Tropenhaus. Die Kunsthalle King George IV beherbergt Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Im Settler’s Park Nature Reserve sind einheimische Pflanzen zu bewundern. Der St. George’s Park bietet Freiluft- und Kunsthandwerksausstellungen sowie Theateraufführungen.
Das Karoo ist ein großes Hochland, das für atemberaubende Sonnenuntergänge bekannt ist. Ein Abstecher zum Mount-Zebra-Nationalpark an den Nordhängen der Blankenbergkette lohnt sich. Mitten im Karoo-Naturreservat, am Fuß der Schnee-Berge, liegt die Stadt Graaff-Reinet mit zahlreichen Bauwerken aus dem 18. und 19. Jahrhundert sowie Parks und Museen. Von hier aus kann man Ausflüge in die Umgebung unternehmen.
Der Addo-Elephant-Nationalpark liegt 72 km nördlich von Port Elizabeth und wurde 1931 zum Schutz der Elefanten der Region angelegt. Neben den großen Dickhäutern sind Schwarze Nashörner, Büffel, Antilopen und über 170 verschiedene Vogelarten hier anzutreffen. Der Zuurberg-Nationalpark in den Winterhoek-Bergen beheimatet eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten; im Alexandria Forest brüten die seltenen Schwarzen Adler.
East London liegt an der Ostküste, die zur Romantic Coast gehört. Hier gibt es ausgezeichnete Strände wie Eastern Beach, Nahoon Beach und Orient Beach. Die Stadt bietet gute Freizeiteinrichtungen und Unterhaltungsmöglichkeiten. Das Stadtmuseum hat eine naturgeschichtliche Sammlung.
Die Garden Route führt durch die Outeniqua-Berge im Landesinneren, die kargen Ebenen der Little Karoo, den Tsitsikamma Coastal Park und die Swart-Berge mit den unterirdischen Cango-Höhlen. Ihren Namen erhielt die Strecke aufgrund der außerordentlichen Pflanzenvielfalt. Jeffrey’s Bay ist insbesondere bei Wellenreitern beliebt. Wanderer finden ihr Mekka auf einem der schönen Pfade der Wild Coast. St. Francis Bay bietet breite Strände zum Baden und Muschelsammeln. Die Lagune am Paradise Beach ist ein Vogelschutzgebiet mit Flamingos und Schwänen. Knysna liegt in einem lauschigen Wald und ist ein beliebtes Touristenziel. Die Knysna-Lagune gehört zu einem Nationalpark, der sich von Buffels Bay nach Noetzie erstreckt. In beiden Orten gibt es schöne Sandstrände. Zwischen Knysna und George liegt ein schönes Seengebiet. Den Beinamen Garden City verdankt George dem eindrucksvollen Baumbestand, der das Städtchen ziert. Bei Oudtshoorn gibt es mehrere Straußenfarmen.
Klima: Das Ostkap liegt zwischen gemäßigtem Mittelmeer-Klima des Westens mit Winterregenfällen und subtropischer Zone im Osten. Die höchsten Niederschläge werden von Oktober bis April erreicht. Generell wird es zunehmend wärmer, je nordöstlicher man reist. Port Elizabeth hat durchschnittlich 7,5 Sonnenstunden am Tag, im Januar ist es dort mit 25 Grad am wärmsten, im Juli fällt das Thermometer auf 10 bis maximal 19 Grad. Buffalo City hat ähnliche Werte. An der Wild Coast ist es wärmer: im Sommer bis zu 30 Grad, im Winter kann es aber auch auf 8 Grad abkühlen.
Sicherheit: Die Sicherheit ist relativ positiv zu bewerten. Ausnahmen bilden jedoch die ehemaligen Homelands, Transkei und Ciskei und größere Städte wie Port Elizabeth, Buffalo City, Umtata und King William’s Town. Generell sollte man im gesamten Bereich nicht nach Einbruch der Dunkelheit Auto fahren oder gar spazieren gehen.